Freitag, 24. September 2010

Kleidung clever kaufen bei KiK?

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Das Versprechen des Textildiscounters KiK klingt verlockend: Komplett Einkleiden für unter 30 Euro, von der Socke bis zur Mütze. Mit dieser aggressiven Preispolitik hat es KiK im Einzelhandel ganz nach oben geschafft. Beinahe täglich eröffnen neue Filialen.
Das Unternehmen ködert die Kunden mit fast unglaublichen Angeboten: Jeans für 9,99 Euro, Bermudas für 3,99 Euro, T-Shirts für 1,99 Euro.
Doch wie kommen diese Schleuderpreise zustande und wer muss dafür bezahlen? Eine Reportage aus der Welt von Dumpinglöhnen, Ausbeutung und fragwürdigen Geschäftsmethoden. Eine ausgezeichnete Doku für starke Nerven...
Wenn man für eine solche Doku bereits starke Nerven benötigt, was benötigt man dann, um seine Umwelt bewusst wahrnehmen zu können? Auch ohne Dokus.
Die Doku ist interessant und wichtig, doch beinhaltet sie wirklich etwas Neues?
Wir leben im Kapitalismus und in diesem "Ismus" steht das Objekt der Begierde groß und deutlich festgeschrieben. Kapital!
Alles wird an seiner Verwertbarkeit gemessen.



Diese Welt ist nun einmal keine Vorabendserie. Aber sie ist auch nicht schlecht. Jedenfalls nicht schlechter als wir, die wir in ihr leben. Sie beinhaltet das, was wir bereit sind, ihr zu geben und zu nehmen.
Wenn du ein Problem mit dem kapitalistischen System hast, dann ändere dich. Deine Einstellung und vor allem dein Verhalten sind zwar nur ein Tropfen in diesem System, aber bereits ein einziger Mensch, der deine Einsicht teilt, bedeutet eine Verdoppelung. Es ist wichtig, zu erkennen, daß wir durch unser Verhalten mehr Macht besitzen, als wir uns dessen bewusst sind. Ein System kann nur funktionieren, wenn seine Bestandteile funktionieren.



Der Konsument ist dabei ein wichtiges Kettenglied in diesem System. Konsumiere deshalb bewusst und lass dich nicht zur Konsumeinheit bzw. Konsummaschine degradieren.
Und dabei ist es anfangs gar nicht nötig, gleich alle seine Gewohnheiten umzustellen.
Wenn du nur ein einziges Mal am Tag auf dein Inneres hörst und dich als soziales Wesen verstehst, dann hast du und andere dabei bereits gewonnen.
Lebe so, daß du zum Vorbild taugst und nicht zum Hinterherläufer. Als eine billige Kopie und Nutte der Profitgier anderer. Man kann es zumindest versuchen.
Leben und leben lassen ist dabei die Devise.
Und benötigen wir wirklich all den Firlefanz, für dessen Besitz wir unsere Zeit opfern?
Kein Mensch benötigt 10 Paar Schuhe oder eine Arschabwischautomatik, es sei denn Gier und Bequemlichkeit erreichen neurotische Dimensionen.
Niemand verlangt von dir, daß du als Bettelmönch leben sollst.

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