Samstag, 13. März 2010

Die EU- Fahne und ihre römisch-katholische Geschichte

Niemand, der mich kennt, würde behaupten, dass ich irgendeine Sympathie für die Kirche hege. Doch habe ich mir erlaubt, folgende kirchliche Darstellung zur Geschichte der EU- Fahne auf diesen Seiten zu veröffentlichen. Erstens, weil diese Darstellung den Tatsachen entspricht und zweitens, weil viele Menschen nur über geringe Kenntnisse zur Geschichte der EU verfügen.
Nicht, dass sie mich falsch verstehen. Ich bin ein Gegner des imperialistischen Marionettenkonstruktes EU, doch bin ich zeitgleich ein Befürworter einer (ehrlichen) Gemeinschaft aller europäischen Völker.
In Bezug auf die Jahrzehnte andauernde Politik einer "Vereinigung der europäischen Völker", die in der Praxis von der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zur heutigen Europäischen Union (EU) führte, beobachte ich seit vielen Jahren ausschließlich die Durchsetzung der Interessen der Finanzelite unter Vorherrschaft der USA. Eine immense Beweisführung dafür ist hier nicht nötig. Die EU wird größtenteils von allen Bevölkerungen der EU- Staaten abgelehnt. Das Gebilde der derzeitigen EU ist somit faktisch und im Wortsinn undemokratisch. Es wäre ein Leichtes gewesen, nach 1945, als alle Völker Europas für ein friedliches Neues offen waren, den Gedanken eines einheitlichen europäischen Gebildes den Massen anzubieten. Schmerzvoll waren auf allen Seiten die Wunden zweier grausamer Gemetzel und stark der Wunsch nach Frieden. Trotz aller tragischen Ereignisse nach dem 8.5.1945, als nicht nur Deutsche, sondern auch heimkehrende Juden, die Slowaken, Ostpolen, Ukrainer usw. vertrieben wurden. Die Alliierten teilten Europa ideologisch als Kriegsbeute auf. Allen voran die USA und die Sowjetunion. Die anderen waren nur die Hunde an der Tafel dieser Rittergeburtstagsfeier. Für die Ideologen bestand kein Interesse daran, den europäischen Völkern diese einmalige Chance zu unterbreiten. Der Hitlerismus und der Faschismus* waren offiziell besiegt, doch nicht die faschistoide Politik der Imperialisten.
Das höchste Gut einer Kultur ist die Sprache.
Damals, nach 1945, hätte man die Chance gehabt, damit anzufangen, in allen Schulen Europas neben der Muttersprache eine einheitliche europäische Sprache zu lehren. Denn Sprache ist der kulturelle Nenner überhaupt. Viele Sprachen standen zur Verfügung. Die kolonialistischen Weltsprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Niederdeutsch...Verzeihung, Niederländisch, aber z. B. auch die baltischen, slawischen oder skandinavischen Sprachen Europas. Hätte ich dazu etwas zu melden gehabt, hätte ich die Sprache der Deutschen vorgeschlagen. Praktisch und zahlenmäßig wird sie ohnehin von den meisten Europäern gesprochen. In Deutschland , Italien, Österreich, Schweiz, Lichtenstein, Luxemburg, Polen, Tschechien, Baltikum, Dänemark, Niederlande, Belgien,...
Und unpraktisch? Deutschland, also die Nachfolge des Reiches, war 1945 der Schurke, der am Boden lag. Besiegt. Eine neue Moral, eine neue Ethik, erfordert neue Maßstäbe. Kann man etwa keine Zeichen als Sieger setzen, in dem man (vorausgesetzt, sie hätten von meinem Europa geträumt) dem Besiegten seiner Sprache belässt und sie zum Standard eines neuen Europas erklärt? Nicht nur aus praktischer, sondern auch aus moralischer Hinsicht?
Moralisch, weil du, du, du und ich, wir alle den Kindern lehren, dass sie niemals auf ein wehrloses Opfer eintreten dürfen. Weil wir das sonst feige nennen würden.
Das Große wie im Kleinen und umgekehrt.
Durch meine ausländischen Bekanntschaften weiß ich zudem, dass die deutsche Sprache eine hochgeschätzte Sprache unter Nichtdeutschen ist. Grammatikalisch schwierig, aber im Wortaufbau äußerst begreiflich, logisch und deshalb liebenswert. Muss beispielsweise erst ein David Bergmann aus den USA nach Deutschland reisen, um uns von der Ästhetik unserer Sprache zu überzeugen? Egal.
Bevor ich jetzt ausufere und die deutsche Sprache im thematischen Zusammenhang überbewerte, möchte ich ihnen noch ans Herz legen, dass sie niemals diese verpasste Chance außer Acht lassen sollten, wenn sie wieder einmal etwas zur Geschichte der imperialistischen EU lesen oder hören.
Die EU ist ein Vasall des US- Imperialismus. Seine gigantische Festung in der alten Welt. Die EU ist kein Europa der Menschen, sondern ein kapitalistisches Konstrukt zur profitableren Verwertbarkeit des Menschen.
Unter dem fadenscheinigen Begriff Humanismus exportiert Europa schon längst wieder die Schrecken in alle Welt, aus denen man angeblich gelernt haben will. Europa ist ein Spielball der oligarchischen Finanzdynastien und ihrer Kettenhunde. Die EU- Fahne ist nur ein Symbol, aber das Symbol dieses Europas.
Hier nun zur Geschichte dieses Symbols:
* Der Faschismus war damals eine globale Erscheinung. Europa wurde von faschistischen Regimes regiert. Die wenigen Länder, die nicht faschistisch waren (Großbritannien, Frankreich), hatten aber starke faschistische Bewegungen vorzuweisen. Darüber schweigt man heute gern. Aus "gutem" Grund.

Blau & Gold: Europas Fahne
von Dr. Christoph Beckmann, Essen

Europas Banner hat eine bewegte Geschichte. Und vielleicht sind die Farben eben nicht zufällig gewählt. Es ist das Symbol unseres "in unitate" geeinigten Kontinents, einem gewaltigen Friedenswerk, das sich vor allem christlichen Politikern und Visionären verdankt. Blau-weiß-Gold sind die Farben der UNITAS: Der Überlieferung nach stehen sie für die Farben, die Maria zugeordnet sind, und für die Farben des Vatikans. Aber auch der Europa-Fahne mangelt es nicht an christlichen Bezügen... 

Bereits 1923 hatte der Gründer und Generalsekretär der Paneuropabewegung, Richard Graf Coudenhove-Kalergiý (* 16.11.1894 Tokio, † 27.07.1972 Schruns/Vorarlberg), ein Symbol für ein politisch geeintes Europa entworfen. Die Paneuropaflagge war quadratisch und trug ein rotes Kreuz inmitten einer goldene Scheibe, umbeben von einem Kranz aus zwölf goldenen fünfzackigen Sternen, auf einem dunkelblauen Grundtuch. Nach 1945 brachte er seinen Vorschlag erneut in die Debatte ein, während daneben zum Beispiel die europäischen Föderalisten das „Hertensteiner Kreuz“ propagierten. 

Auf dem Europa-Kongress in Den Haag im Sommer 1948, bei dem verschiedene proeuropäische Bewegungen zusammentrafen, setzte sich als Fahnensymbol ein flächengreifendes rotes „E“ auf weißem Grund durch. Da dieses bei Windstille leicht mit einer roten Fahne zu verwechseln war – was freilich dem strikten Antikommunismus der Einigungsbewegungen widersprach –, wurde das Rot im darauf folgenden Frühjahr durch Grün als Farbe der Hoffnung ersetzt. Der Vorschlag kam von Duncan Sandys, der nicht nur der Präsident des Internationalen Komitees der Europäischen Bewegung, sondern auch Winston Churchills Schwiegersohn war. Dieses E-Symbol hatte jedoch das Problem, dass man genauso gut das Grün als Grundfarbe identifizieren konnte – was sich dann als Emblem ergab, das hieß im Volksmund bald „Churchills Unterhosen“. Trotzdem trat die Beratende Versammlung des Europarats im Sommer 1949 unter dieser Flagge zusammen. In den frühen fünfziger Jahren wurde das grüne „E“ deshalb häufig, aber fälschlicherweise als das offizielle Symbol des Europarats interpretiert. 

Daneben gab es eine ganze Reihe weiterer Embleme und Fahnen – zum Beispiel seit 1951 sechs in zwei Reihen angeordnete Sterne auf blauem und schwarzem Grund für die Montanunion, seit 1973 die goldenen Buchstaben „EP“ und „PE“ im Lorbeerkranz auf blauem Grund für das Europäische Parlament und für die Europäische Kommission lange Zeit eine stilisierte Karte der sechs Mitgliedstaaten, ab 1978 inoffiziell ein goldenes „E“ auf blauem Grund. So war schließlich die Unübersichtlichkeit der symbolischen Repräsentation Europas perfekt. Zugleich hatten sich bereits einige der ästhetischen und politischen Abgründe gezeigt, welche die Symbolsuche mit sich brachte.

Eine aktive Symbolpolitik setzte vor allem nach der enttäuschend niedrigen Wahlbeteiligung bei der Europawahl 1984 ein. 1985 wurde die vom Europarat verwendete Flagge von allen Staats- und Regierungschefs als offizielles Emblem der Europäischen Gemeinschaften angenommen. Sie wurde zum Emblem der Europäischen Union: Ein Kranz von zwölf goldenen fünfstrahligen Sternen, deren Spitzen sich nicht berühren, auf kobaltblauem Hintergrund, als Zeichen der Union der Völker Europas. Da die Zahl Zwölf als Symbol für Vollkommenheit und Einheit gilt, ist sie unveränderlich. Die zwölf Sterne stehen somit nicht für die Anzahl der Mitgliedsstaaten.

Das Internet-Lexikon WIKIPEDIA erläutert die Symbolgeschichte wie folgt: "Trotz seiner relativ kurzen Entwicklungsgeschichte ranken sich um die Entstehung der Flagge schon jetzt Legenden. So soll abweichend von der offiziellen Begründung, die auf die Zwölf als Symbol der Vollkommenheit und Vollständigkeit und das Blau als Farbe des Himmels verweist, eine christliche Symbolik Pate gestanden haben. Eine Legende ist die, dass Paul M.G. Levy, ein Belgier jüdischer Abstammung, das Gelübde abgelegt habe, dass er, wenn er den Krieg lebend überstehen würde, zum katholischen Glauben konvertieren wolle, was er dann auch tat. Levy, inzwischen Pressechef des Europarates, sei eines Tages an einer Marienstatue mit einem Sternenkranz vorbeigekommen. Durch die Sonne beschienen, leuchteten die goldenen Sterne vor dem blauem Himmel. Levy habe daraufhin dem damaligen Generalsekretär des Europarats vorgeschlagen, zwölf goldene Sterne auf blauem Grund als Motiv für die Europaflagge zur Abstimmung zu stellen. 

Eine andere Legende behauptet, der damalige Generalsekretär, Léon Marchal, habe beim Verlassen des Sitzungssaales, in dem er zuvor die Flagge mit dem Verweis auf die zwölf Tierkreiszeichen und die zwölf Monate des Jahres durchgesetzt hatte, zu Lévi bemerkt, dass die Europaflagge wie durch Zufall den in der Apokalypse genannten Sternenkranz trage. Die angesprochene Stelle der Bibel lautet: „Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: Eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. “ (Offenbarung 12,1)


Da der 8. Dezember, an dem der Ministerrat die Flagge beschlossen hat, der Festtag der Unbefleckten Empfängnis Marias ist, und das so genannte apokalyptische Weib vielfach mit Maria gleichgesetzt wird (vgl. Mondsichelmadonna), berufen sich inzwischen insbesondere der katholischen und evangelischen Kirche nahestehende Kreise auf diesen Symbolgehalt der Flagge. Daneben existieren eine Reihe weiterer Deutungen, die eine Rolle gespielt haben können und zum Teil mittlerweile in den offiziellen Beschreibungen des Europarates und der EU auftauchen: Die zwölf Apostel, die zwölf Söhne Jakobs, aus denen die zwölf Stämme Israels hervorgingen, die zwölf Tafeln des ersten geschriebenen römischen Rechts als Ausdruck der europäischen Rechtsgemeinschaft, zwölf Monate eines Jahres, zwölf Stunden der Uhr, die legendären zwölf Taten des Herkules und das Produkt aus „Drei mal Vier“, wobei die Drei für die Dreifaltigkeit und die Vier für die vier Elemente oder Himmelsrichtungen stehen." 
Nach der offiziellen Deutung ist die ZWÖLF ein Zeichen der Vollkommenheit. Da Europa allerdings sicher noch einige Zeit brauchen wird, bis die Freude vollkommen ist, darf das Symbol auch im übertragenen Sinne wohl auch als Zeichen der Hoffnung stehen ... 


Bilder oben: Antonio Giuseppe Bossi 1736, Immaculata, Würzburg, links: Francisco de Zurbarán (1598-1664): Inmaculada Concepción (1630-35, Öl auf Leinwand, 139 x 104 cm; Museo del Prado, Madrid) - rechts: Rückseite der sog. "Wundertätigen Medaille" - weitere Bilder am Ende des Artikels! 


Zur Entstehungsgeschichte verweisen wir auf die folgenden beiden Artikel: 


Europas „katholische“ Fahne
aus: Der Sonntag, Kirchenzeitung für das Bistum Limburg, So. 11.10.1998, S. 7

"Seit einiger Zeit schon ist sie uns vertraut, hängt sie doch an vielen öffentlichen Gebäuden neben der deutschen Flagge. Gemeint ist die Europafahne: zwölf goldene Sterne auf dunkelblauem Grund. Fragt man jedoch danach, was diese zwölf Sterne symbolisieren, stößt man auf unterschiedliche Antworten. 


Viele wissen gar keine Antwort und reagieren mit einem Achselzucken. Andere können sich noch erinnern, dass die Europäische Union einmal aus zwölf Staaten bestanden hat und glauben, damit die Antwort auf die Frage gefunden zu haben. Aber diese ist ganz anders.

Die Geschichte der Fahne hat ihren Ursprung eigentlich schon zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Paul Levi, ein Belgier jüdischer Abstammung, sah damals in Löwen Eisenbahnzüge fahren, in denen Juden von der deutschen Gestapo nach Osten in eine ungewisse Zukunft transportiert wurden. Damals legte Levi das Gelübde ab, wenn er den Krieg und die Herrschaft der Nationalsozialisten lebend überstehen würde, zum katholischen Glauben überzutreten. Er überlebte und wurde katholisch.

Am 5. Mai 1949 wurde in London der Europarat gegründet, und Paul Levi wurde Leiter der Kulturabteilung des Europarats. Sechs Jahre später, 1955, wurde die Frage einer gemeinsamen Flagge der Mitgliedsländer des Europarats diskutiert. Sämtliche Entwürfe in denen, etwa nach dem Vorbild der skandinavischen Flaggen, ein Kreuz enthalten war, wurden von den Sozialisten als ideologisch gebunden und als zu christlich abgelehnt.

Eines Tages kam Levi damals an einer Statue der Mutter Gottes mit dem Sternenkranz vorbei. Durch die Sonne beschienen, leuchteten die goldenen Sterne vor dem blauen Himmel. Levi suchte daraufhin Graf Benvenuti auf, einen venezianischen Christdemokraten und damals Generalsekretär des Europarats, und schlug ihm vor, zwölf goldene Sterne auf blauem Grund als Motiv für die Europafahne zu wählen, was dann allgemein akzeptiert wurde. Und so ziert heute in allen Staaten der europäischen Union der Sternenkranz Mariens die Europafahne.

Warum aber wird Maria mit diesem Sternenkranz dargestellt? Im letzten Buch des Evangeliums, der „Offenbarung des Johannes“ oder auch „Apokalypse“ genannt, heißt es: „Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt“ (12, 1). Die Zwölfzahl der Sterne ist Hinweis auf die zwölf Stämme Israels (Genesis 37, 9) und somit auf das Volk Gottes. Der Kranz als Symbol des Erfolgs und des Triumphs signalisiert die Unbesiegbarkeit der Frau. Johannes, der Autor der Offenbarung, spricht nur von einer „Frau“. Er nennt sie nicht Maria. In der katholischen Auslegung der Bibel wurde eine Zeitlang die Meinung vertreten, mit der „Frau“ sei Maria gemeint, da einige Kapitel später die Offenbarung erwähnt, diese Frau werde den Messias gebären. Daher, so die Auslegung, könne es sich nur um Maria handeln.



Gegen diese Auffassung spricht aber, dass diese „Frau“ in Offenbarung 12,17 als „Mutter der Christen“ bezeichnet wird. Daher ist es naheliegend, in der „Frau“ das Symbol für das Gottesvolk in seiner Einheit von Altem und Neuem Bund zu sehen.

Die Zahl „Zwölf“ hatte schon immer für die Menschen eine besondere Bedeutung. Bereits bei den Ägyptern hatte die Unterwelt zwölf Tore. In der griechischen Mythologie hatte Herakles zwölf Aufgaben zu erfüllen, um somit die Vollkommenheit zu erlangen. Die Römer gründeten ihre Rechtsordnung auf ein Gesetz, das auf zwölf Tafeln niedergeschrieben war.

Jesus erwählte aus dem Kreis seiner Gefolgsleute zwölf Männer, die in den Evangelien als die zwölf Apostel beschrieben werden, in Anlehnung an die zwölf Stämme Israels im Alten Testament. Und in der bereits erwähnten Offenbarung des Johannes heißt es über das himmlische Jerusalem, das als Heimstadt für das vollendete Gottesvolk beschrieben wird: „Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben, die Namen der zwölf Söhne der Stämme Israels ... Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.“ Auch hier findet sich wieder die Verbindung der zwölf Stämme Israels vom Alten Testament mit den zwölf Aposteln des Neuen Testaments.

Die besondere Bedeutung der Zahl „Zwölf“ kommt auch darin zum Ausdruck, dass zwölf das Produkt von „drei“ und „vier“ ist. Die Dreizahl steht dabei für die Dreifaltigkeit Gottes in Vater, Sohn und Geist, und die „Vier“ symbolisiert die Himmelsrichtungen Norden, Süden, Osten und Westen. „Zwölf“ ist dann die Vereinigung des Göttlichen mit dem Weltlichen. Ferner sind die Zahlen von eins bis zwölf einsilbig und werden in Texten immer ausgeschrieben.

Und die 13, sie gilt als Zahl des Unglücks weil sie die nächste Zahl in der numerischen Reihenfolge ist, die nicht mehr in die absolute Vollkommenheit von eins bis zwölf passt."


Bild oben: Maria Immaculata 1673, Wallfahrtskirche St. Bäumel bei Thalmassing südlich von Regensburg, Öl auf Leinwand, 2,40 x 1,60 m, eine der ältesten Darstellungen der "Maria Immaculata" im Bistum Regensburg 


Der Sternenkranz ist die Folge eines Gelübdes - Die Idee zur Europaflagge kam einem Belgier 1955 - beim Anblick einer Marienstatue
von Thomas Pinzka, in: Die Welt, 26.02.1998 
„Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.” 
Offenbarung des Johannes 12,1
Berlin - Schon seit einiger Zeit hängt sie an vielen öffentlichen Gebäuden neben der deutschen Flagge. die Europaflagge. Zwölf goldene Sterne auf dunkelblauem Grund. Fragt man jedoch danach, was diese zwölf Sterne symbolisieren, stößt man auf unterschiedliche Antworten. Viele wissen gar keine Antwort und reagieren mit einem Achselzucken. Andere können sich noch erinnern, dass die Europäische Union einmal aus zwölf Staaten bestanden hat und glauben damit die Antwort gefunden zu haben. Doch damit liegen sie falsch.

Die Geschichte der Fahne hat ihren Ursprung in der Zeit während des Zweiten Weltkriegs. Paul Lévi, ein Belgier jüdischer Abstammung, sah damals angsterfüllt in Leuven zahlreiche Eisenbahnzüge fahren, in denen die Juden von der deutschen Gestapo nach Osten in eine ungewisse Zukunft transportiert wurden. Damals legte Lévi das Gelübde ab, wenn er den Krieg und die Nationalsozialisten lebend überstehen würde, wollte er zum katholischen Glauben konvertieren. Er überlegte und wurde katholisch.


Am 5. Mai 1949 wurde in London der Europarat gegründet, und Paul Lévi wurde zum Leiter der Kulturabteilung des Europarats ernannt. Sechs Jahre später, 1955, diskutierten die Vertreter über eine gemeinsame Flagge. Sämtliche Entwürfe, in denen, etwa nach dem Vorbild der skandinavischen Flaggen, ein Kreuz enthalten war, wurde von den Sozialisten als ideologisch gebunden und zu christlich verworfen. Eines Tages kam Lévi bei einem Spaziergang an einer Statue der Mutter Gottes mit dem Sternenkranz vorbei. Durch die Sonne beschienen, leuchteten die goldenen Sterne wunderschön vor dem strahlend blauen Himmel. Lévi suchte daraufhin Graf Benvenuti, ein venezianischer Christdemokrat und damaliger Generalsekretär des Europarats, auf und schlug ihm vor, zwölf goldene Sterne auf blauem Grund als Motiv für die Europafahne vorzuschlagen. Benvenuti war begeistert, und wenig später wurde der Vorschlag allgemein akzeptiert. Und so ziert bis heute in allen Staaten der Europäischen Union der goldene Sternenkranz Marias die Europafahne. 

Die Zwölfzahl der Sterne ist ein Hinweis auf die zwölf Stämme Israels (Gen 37,9) und somit auf das auserwählte Volk Gottes. Der Kranz als Symbol des Erfolges und des Triumphes signalisiert die Unbesiegbarkeit der Frau. 

In der Offenbarung spricht Johannes nur von einer „Frau”. Er nennt sie aber nicht Maria. In der katholischen Auslegung wurde aber eine Zeitlang die Frau in der Offenbarung mit Maria gleichgesetzt. Weil einige Kapitel später in der Offenbarung erwähnt wird, diese Frau würde den Messias gebären, müsse sie damit auch die Mutter Jesu sein. Dagegen spricht aber, dass diese „Frau” in Kapitel 12, Vers 17 der Offenbarung als „Mutter der Christen“ bezeichnet wird. Daher wäre es am naheliegendsten, in der erwähnten „Frau” das Symbol für das Gottesvolk in seiner Einheit von Altem und Neuem Bund zu sehen, so ein Religionswissenschaftler. 

Die Zahl „zwölf” hatte schon immer für die Menschen eine besondere Bedeutung. Bereits bei den alten Ägyptern hatte die Unterwelt zwölf Tore. In der griechischen Mythologie musste Herakles zwölf Aufgaben erfüllen, und die Römer gründeten ihre Rechtsordnung auf ein Gesetz, das auf insgesamt zwölf Tafeln niedergeschrieben war. 

Jesus erwählte aus dem Kreis seiner Gefolgsleute zwölf Männer, die in den Evangelien als die zwölf Apostel beschrieben werden, in Anlehnung an die zwölf Stämme Israels, von denen im Alten Testament erzählt wird. 

Außerdem wird in der Offenbarung Jerusalem als die Heimatstadt für das vollendete Gottesvolk geschildert. „Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Söhne der Stämme Israels....Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.” Auch hier findet sich die Verbindung der Stämme Israels vom Alten Testament mit den zwölf Aposteln des Neuen Testaments. 

Die Bedeutung der „Zwölf” kann man auch darin sehen, dass zwölf das Produkt von drei und vier ist. Die Dreizahl steht für die Dreifaltigkeit Gottes in Vater, Sohn und Geist und die Vier symbolisiert die Himmelsrichtungen.


Hier weitere Madonnenfiguren, die Maria als "Immaculata" im Sternenkranz darstellen: 
zu sehen auf der Originalseite 

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